Risk Management in der Finanzdienstleistungsindustrie

von Dr. jur. Hans Joachim Büsselberg

Aktuelle Studie von Ernst&Young zu Risk Management in der Finanzdienstleistungsindustrie

Ernst&Young hat eine umfangreiche Studie zur weltweiten Entwicklung des Risikomanagements in der Finanzdienstleistungsindustrie seit 2008 vorgelegt (Remaking financial services: risk management five years after the crisis). Eine der wesentlichen Erkenntnisse der Studie liegt darin, dass die Befragten dem Thema „Etablierung einer Risikokultur“ eine herausragende Bedeutung für den Erfolg eines Risikomanagements zuerkennen und darin gleichzeitig eine der größten Herausforderungen sehen.

Dies gilt insbesondere in räumlich weit diversifizierten Unternehmen, die vor der Herausforderung stehen, eine Risikokultur vor dem Hintergrund unterschiedlicher Kulturen der Länder oder Regionen zu etablieren.

Neben dem Vorleben durch das Top-Management nennt die Studie drei wesentliche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Risikokultur. Eine ist die klare Definition von Zuständigkeiten im Risikomanagement. Eine weitere eng damit verbundene Frage ist die Verantwortlichkeit der zuständigen Personen. Was passiert, wenn jemand seiner Rolle im Risikomanagementprozess nicht gerecht wird? Und drittens wird Kommunikation und Schulung bezüglich der Risikobereitschaft des Unternehmens und der Erwartung an das Risikomanagement im Unternehmens als wichtig erachtet.

Diese Aussagen belegen, wie wichtig die Risikokultur für den Erfolg von Risikomanagement sind. Ohne eine entsprechende Risikokultur kann trotz definierter Prozesse, Rollen und Verantwortlichkeiten sowie Kontrollen Risikomanagement das Unternehmen nicht erfolgreich davor bewahren, dass sich unerwartete Risiken realisieren.

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